Automobile Kurznachrichten 06/2016 – kleingehackt und mundgerecht

Autoverkäufe im Januar: Daimler vor BMW und Audi

Daimler vor BMW und Audi - wie hier im Rennen sehen die Zulassungszahlen im Januar 2016 aus (Bild: Daimler AG)
Daimler vor BMW und Audi – wie hier im Rennen sehen die Zulassungszahlen im Januar 2016 aus (Bild: Daimler AG)

Diese Überschrift hätte man vor 5 Jahren noch auf den 01. April datiert, aber nun hängt Daimler schon den zweiten Monat in Folge seine beiden Wettbewerber ab. Und obwohl ich die Zahlen normalerweise nicht kommentiere – beachtlich ist das schon, denn die BMW-Zahlen erschienen noch vor nicht allzu langer Zeit eher unerreichbar. Daimler verkaufte im vergangenen Monat mehr als 160.000 Fahrzeuge (inkl. Smart)  aus, BMW 153.000 (inkl. Mini) und Audi 143.000. Der Umbau der Organisation bei Daimler in China bringt Stückzahlen, die Modellpolitik und das breite SUV-Angebot bringen die Auswahl. Und auch wenn man die einzelnen Klassen optisch kaum unterscheiden kann – in Summe scheint es den Käufern zu gefallen.

Ob Daimler tatsächlich die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Firmenjubiläum bei BMW vermiesen kann? In 11 Monaten wissen wir mehr…

Bonhams Auktion am 19.März im Mercedes-Museum: Ge-(Be-?)flügelte Preise

Bonhams Mercedes-Benz Sale 2015 (Bild: Daimler AG)
Bonhams Mercedes-Benz Sale 2015 (Bild: Daimler AG)

Am 19. März startet die dritte Bonhams Auktion im Stuttgarter Mercedes-Benz Museum, deren Termin nicht zufällig während der großen Oldtimermesse „Retro Classics“ stattfindet. Neben Pagode, einem Unimog, einem Ponton, einem 450 SEL 6.9 und einem SL der Baureihe R107 gibt es einen befügelten Mercedes zum gepfefferten Preis: Ein Mercedes-Benz 190E 2.5-16 Evolution II (Mehr zum „Evo II“) (Baujahr 1990), dessen Verkaufserlös mit 140.000 bis 160.000 EUR erwartet wird. Der „Evo II“ wurde nur 500 mal gebaut und musste dem damaligen DTM-Reglement entsprechend das Flügelwerk der Rennwagen auch in der Straßenversion tragen.

Ge-(Be-?)flügelter Mercedes: Der 190 E, 2.5-16 Evolution II (Bild: Daimler AG)
Ge-(Be-?)flügelter Mercedes: Der 190 E, 2.5-16 Evolution II (Bild: Daimler AG)

Da ich mich dazu bekenne, dass mir das Auto gut gefällt, habe ich die Werte über die Jahre immer wieder verfolgt und war nun bei dem Angebot doch recht sprachlos. Bekam man den (von vielen so empfundenen) „hässlichen“ Baby-Benz Ende der 1990er Jahre noch für rund 10.000 D-Mark (5.000 EUR), weil ihn keiner haben wollte, war man mit einem Kauf zu diesem Zeitpunkt offenbar gut beraten. WOW!

Wer mitbieten möchte, kann bei Bonhams für 30 EUR (ab 4 Wochen vor der Auktion) einen Katalog kaufen, der zwei Personen zum Eintritt berechtigt. Vor Beginn der Auktion (14.30 Uhr) können die Fahrzeuge am Samstag Vormittag und am Freitag 18.03. (9-18 Uhr) besichtigt werden.

Mehr Infos zur Auktion gibt es bei Bonhams: The Mercedes-Benz sale

Aktuelle Rückrufe von Mercedes-Benz in Deutschland (SLK-relevant)

A-,B-C-,CLA-,CLS-,GLA und SLK-Baureihen

Der Vierzylinder-Dieselmotor OM651 bringt wieder einige seiner Fahrer zu einem unerwarteten Werkstattaufenthalt. Betroffen sind A-,B-C-,CLA-,CLS-,GLA und SLK-Baureihen (sowie Sprinter). Betroffen sind offenbar nur Fahrzeuge innerhalb eines Produktionszeitraums von drei Wochen im Oktober. Eine Hochdruck-Kraftstoffleitung ist fehlerhaft wodurch es zum Kraftstoffaustritt und zum Brand kommen kann. (KBA Referenz: 5749)

GLE- (M-) und GLS- (GL-) Klasse

Bei der GLE- (M-) und GLS- (GL-) Klasse gibt es bei Modellen mit Standheizung ein Problem in einer Leitung, das ebenfalls zu Kraftstoffaustritt und Brand führen kann.

Bei der E-Klasse (212 Baureihe) aus dem vergangenen Jahr kann es sein, dass im Falle des Frontalcrashs die Haube in die Windschutzscheibe geschoben wird, da die Reversierhilfe aufgrund eines Montagefehlers fehlen könnte.

C-Klasse mit 4MATICBaujahre 2013 und 2014

Und bei C-Klasse Modellen mit 4MATIC der Baujahre 2013 und 2014 kann es sein, dass die Lenkkraftunterstützung deaktiviert wird. In bestimmten Situationen könnte die Rechnerleistung (Speicherkapazität) dafür nicht ausreichen, das System zu betreiben. Abhilfe schafft eine Erweiterung der Speicherkapazität.

Airbags – explosive Luft in den USA

Die in der Presse vielfach genannten Rückrufe wegen fehlerhafter Airbags betreffen Fahrzeuge in den USA. Hier könnte es zudem sein, dass nicht nur die Fahrzeuge mit Airbags des japanischen Herstellers Takata (840.000 Fahrzeuge) betroffen sind, sondern auch solche mit Continental-Airbags (128.000).

USA: Fahrer ist, was das Auto fährt – aber rechtliche Änderungen sind nötig

Technisch möglich, rechtlich noch viel zu klären: Autonomes Fahren (Bild: Daimler AG)
Technisch möglich, rechtlich noch viel zu klären: Autonomes Fahren (Bild: Daimler AG)

In den USA hat Google für sein Ei-Auto den Antrag gestellt, dass das Fahrzeug ohne Pedale und Lenkrad ausgeliefert werden kann, da dieses „Ding“ nur autonom im Stadtverkehr benutzt werden soll. Rechtlich gibt es nach wie vor das Problem, dass der „Fahrer“ letztlich für alles verantwortlich ist, was bei der Fahrt mit dem Wagen passiert. Grundsätzlich hält die US-Behörde es aber für denkbar, als Fahrer anzuerkennen, was auch immer das Auto fährt. Andererseits müssten Prüfverfahren und Normen („Führerschein“) für die Steuersysteme entwickelt werden, die es derzeit (noch) nicht gibt – um eine Genehmigung zu erteilen.

Passend dazu wird Audi ebenfalls ein autonomes Ei vorstellen. Dieses Gefährt soll ebenfalls keine Bedienelemente für einen Fahrer enthalten und soll vorn und hinten gleich sein, so dass die Fahrrichtung – wie bei einer S-Bahn – geändert werden kann. Also, aufpassen in der „schönen neuen Welt“ – „hinter dem Auto herlaufen“ kann gefährlich sein – es könnte blitzschnell umschalten und dann vor Dir stehen!

Wiesmann – Weg frei für neues Modell am Jahresende

Nachdem die Klage eines Gläubigers vom zuständigen Gericht abgewiesen wurde, steht dem Verkauf des Roadster-Herstellers an die Briten Roheen und Sahir Berry (siehe automobile Kurznachrichten 47/2015) nichts im Wege. Ein neues Modell soll nun zügig angegangen und am Ende des Jahres 2016 vorgestellt werden.

Das Auto als „Dreingabe“ – wie ein Handy?

Das Auto für 1,00 EUR, richtig schick, gut ausgestattet? Nicht denkbar? Aus heutiger Sicht zwar wenig realistisch, aber wenn man Pressemeldungen verfolgt, dass Audi bereits 2020 die Hälfte seines Umsatzes mit digitalen Dienstleistungen machen möchte, liegt der Gedanke zu dieser Entwicklung nahe. Das „Auto für 1,00 EUR“ kann eben nichts und ist porentief blöd – durch die entsprechenden Apps kann man dann eben zubuchen, was man haben möchte und die entsprechenden Funktionen freischalten. Die Basismodelle kann man dann vielleicht auch am heimischen 3D-Drucker gleich selbst ausdrucken… Da sage noch jemand, Automobilbau sei „Old Economy“ und wenig zukunftsorientiert.

Autokauf: Sicherheit zweitranig – geiz ist geil – na dann – Hauptsache ihr habt Spaß?!

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Sicherheit ist unwichtiger als der Preis: Dekra Unfrage bei Autokäufern (Bild: Daimler AG)

Nach einer Dekra Umfrage ist die Sicherheit beim Autokauf zweitrangig. Der Preis ist für 34 Prozent entscheidend, die Sicherheit für 27 und die Qualität für 15. Man denke das einmal fertig: Wir kaufen jeden Sch…ß, Hauptsache billig. Denn Komfort, und Raumkonzept ist nur für 7, Umweltfreundlichkeit für 6, Optik nur für 5 Prozent kaufentscheidend. Kein Wunder sehen manche Modelle aus, … – wie sie eben aussehen.

Die meisten Käufer (58%) versuchen, ihre Preisvorstellung durch den Kauf eines jungen gebrauchten zu realisieren, durch einen Rabatt beim Neuwagenkauf ist es die Hälfte. Ein Auslaufmodell kommt für 14% in Frage, sparen durch eine Reduzierung der Sonderausstattung für 14%. Die Unterhaltskosten sind nur für 32% entscheidend.

49% der Käufer entscheiden selbst über den Kauf, 43% besprechen das mit ihrem Partner. Der Familienrat hat in 6% der Fälle etwas zu sagen, der Partner selbst darf nur in 2% der Fälle entscheiden.

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