Großer Preis der USA 2015 – Vorschau

Die Strecke und die Motoren

Eine lange Gerade, große Höhenunterschiede und drei Haarnadelkurven: Der Circuit of the Americas in Austin, Texas, fordert Formel-1-Motoren heraus.

56 Runden sind am Sonntag beim Grand Prix der USA auf dem 5,516 Kilometer langen Kurs zu absolvieren.

Den Mercedes Motoren sollte die Strecke in Austin in die Karten spielen (Bild: Daimler AG)
Den Mercedes Motoren sollte die Strecke in Austin in die Karten spielen (Bild: Daimler AG)

Verbrennungsmotor
Der Curcuit of the Americas in Austin ist eine der anspruchsvollsten Strecken für den Verbrennungsmotor (ICE). Knapp 50 Prozent der Runde werden Vollgas gefahren, im Qualifying sind es sogar bis zu 55 Prozent. Dabei sind die Piloten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 200 Stundenkilometern in Texas unterwegs. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt über 320 km/h.

Die Höhenunterschiede beanspruchen die einzelnen Komponenten zusätzlich. Fährt das Formel-1-Auto bergab, werden die mechanischen Teile und Flüssigkeiten im Auto zum Boden gedrückt, fährt das Auto bergauf werden diese Komponenten nach oben gedrück. Diese Veränderungen sind untypisch und bergen deshalb auch für zuverlässige Aggregate ein Risiko

Turbo
Die Strecke steigt vom Start zur ersten Kurve von 25 Meter auf über 500 Meter an. Durch diesen Anstieg muss der Turbo-Motor schneller arbeiten, um die gleiche Menge an Power bis zur Spitze zu generieren – und wird damit mechanisch stark belastet.

Hybrid
Das Streckenlayout macht den Verbrauch pro Kilometer zu einem der höchsten in der Saison. Das macht die Energierückgewinnung beim Bremsen entscheidend. Bei jeder Kurve werden die Fahrer auf die Bremse steigen, hohe Kräfte freisetzen und so die Batterie wieder auffüllen.

Wetter

Das Wetter gleich in Austin einer Wundertüte: An diesem Wochenende könnte es Gewitter geben, mit Temperaturschwanken ist zu rechnen. Das macht es schwer, das optimale Setup zu finden. Schwankungen bei den Streckentemperaturen innerhalb eines Tages zwischen 18 und 37 Grad waren keine Seltenheit in der Vergangenheit.

Renault Update

Die Renault-Teams können sich auf ein umfassendes Update der Antriebseinheit freuen. Die größten Veränderungen soll es dabei am Verbrennungsmotor geben. Fraglich bleibt allerdings, welche Teams die neuen Einheiten einsetzen werden. Denn da schon einige Einheiten in diesem Jahr verbraucht wurden, sind Strafversetzungen im Falle des Einsatzes der neuen Motorengeneration angesagt. Damit wird man wohl erst nach den Trainingssitzungen entscheiden, wer mit welcher Ausbaustufe an den Start geht.

Denn für die Teams sind die Punkte in der Konstrukteurs-Meisterschaft eben nicht nur Gold sondern viele Millionen Dollar wert….

Ferrari: Wird das Motorenupdate verschoben?

Eine neue Ausbaustufe der Antriebseinheit könnte nach Medienberichten verschoben werden. Zwar will Ferrari offenbar den neuen Motor, der auch 2016 zum Einsatz kommen soll, unbedingt noch in diesem Jahr fahren, um vor unliebsamen Überraschungen in Winter sicher zu sein, aber bisher sind die Prüfstandsläufe offenbar noch nicht so, wie man sich das vorgestellt hat. Eine Verschiebung des Einsatzes ist daher wahrscheinlich.

Andererseits möchte man Sebastian Vettel, der na noch (theoretische) Titelchancen hat, das bestmögliche Fahrzeug bieten – andererseits würde ein Motorwechsel auch bei Ferrari zur Strafversetzung führen.

Würde Lewis Hamilton den Titel in Austin klar machen, wäre diese Rücksichtnahme im nächsten Rennen nicht mehr erforderlich.

Nächste Meisterfeier bei Mercedes? Lewis Hamilton kann alles klar machen

Feiert man beim Stern den dritten Titel in Folge? Nach dem Gewinn der Konstrukteurs-Meisterschaft, dem Gewinn des DTM Fahrertitels durch Pascal Wehrlein am vergangenen Wochenende könnte Lewis Hamilton nun die Titelsammlung noch komplettieren. Er liegt aktuell 66 Punkte vor Sebastian Vettel, Nico Rosberg fehlen nach seinem Ausfall in Russland bereits 73 Zähler.

Macht Lewis Hamilton beim Großen Preis der USA in Austin den Titel 2015 klar? (Bild: Daimler AG)
Macht Lewis Hamilton beim Großen Preis der USA in Austin den Titel 2015 klar? (Bild: Daimler AG)

Es gibt noch vier Rennen, also 100 Punkte. Gewinnt Hamilton und Vettel wird nur Dritter, hat er 76 Punkte Vorsprung – bei dann noch zu verteilenden 75 Punkten in drei Rennen. Vettel muss also mindestens zweiter werden, um den Titelkampf zu vertagen.

Für Nico Rosberg heißt die Devise klar, dass er egal wo, Hauptsache in den Punkten und vor allem vor Lewis Hamilton ins Ziel kommen muss.

Für einen Mercedes-Sieg spricht die Strecke, die als „Power-Strecke“ bezeichnet wird. Hier sollten die Silberpfeile also einen Vorteil haben.

Und nun – Motoren an und viel Spaß beim GP der USA 2015!

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